Die Bilder gehen aus den Ideen hervor: Piktogramme

Seit ich anfing, mich intensiver mit der Entschlüsselung der Hexagramme zu beschäftigen, war eine der wichtigsten Quellen, die mir den Weg wiesen, jenes Zitat von Wang Bi, in dem er über die Fischreuse spricht.
Er sagt:

Die Bilder gehen aus den Ideen hervor… Die Bilder sind die Reuse für die Ideen… Hat man sie [die Ideen] gefasst, so vergisst man die Reuse [die Bilder]. Wang Bi (nach Zimmermann 2007, 64 und Anmerkung 14)

Hexagramm 11 – Der Friede
Hexagramm 11 – der Friede mit Piktogrammen
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Was will mir das Hexagramm sagen? Den Weg der Wandlungen entschlüsseln

Wir haben weiter oben gesehen, dass die Hexagramme mit denen uns das I Ging antwortet, Mitteilungen unseres Unbewussten an unser Tagesbewusstsein sind. Das klingt erst einmal schön. In der Praxis zeigt sich dann aber schnell, wie schwierig das ist: Wie ist der Sinn dieser Antwort des I Ging auf die eigene, bei der Befragung formulierte Frage zu verstehen? Und wie kann man mit diesen Antworten arbeiten bzw. sie konkret umsetzen?

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Dem Weg der Wandlungen folgen: Annäherung aus Westen

Auf den Einzelseiten der Hexagramme (beispielsweise für das Hexagramm 11 – der Friede ) haben wir gesehen, wie die verschiedenen Interpretationen bei östlichen Konzepten beginnen, sich aber dann von dort aus sukzessive weiterbewegen. Wenn man diesem Ansatz folgt und das Hexagramm nun noch stärker aus westlicher Sicht deuten möchte, bietet die philosophische Anthropologie hierfür einen guten Rahmen.

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25 – die unschuld

無妄 wú wàng – ein japanischer Freund sagte mir kürzlich, dass das erste der beiden Schriftzeichen des chinesischen Namens von Hexagramm 25 – die Unschuld so viel wie „Reißzahn eines Tigers“ bedeutete und das zweite Zeichen „loslassen“. Ein chinesischer Freund meinte, das seien beides klassische Schriftzeichen, und daher auch für ihn nicht eindeutig lesbar. Kein Wunder, die Japaner haben die Schriftzeichen des klassischen Chinesisch übernommen und verwenden sie bis heute, während die Chinesen zur modernen chinesischen Schrift übergegangen sind und daher die alten Schriftzeichen meist nicht mehr lesen können.

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26 – des großen zähmungskraft

„Ich, ich, ganz ich!“ – Ich stehe auf dem Gipfel, ich habe etwas erreicht. Und jetzt? Einen Moment lang ruhe ich mich noch aus, genieße die spektakuläre Aussicht. Aber dann?

Ich stehe auf dem Gipfel, ich habe etwas erreicht, ich genieße die Aussicht… Was sehe ich? Andere Gipfel, zu denen ich aufbrechen könnte. Um den Kreislauf der Welt von neuem beginnen zu lassen.

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27 – die ernährung

Wie ein weit aufgerissenes Maul starrt es ums am, dieses Hexagramm. Furchterregend, unersättlich. Oder auch: annehmend, offen und zu allem bereit….

Es ist gar nicht so einfach, eine Entscheidung zu treffen und ihr dann zu vertrauen. Darauf zu vertrauen, dass sich die Dinge fügen werden. Dass dass ich genährt werde, genährt mit allem, was ich brauche.

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28 – des großen übergewicht


Zu Hexagramm 28 – des Großen Übergewicht erreichten mich verschiedene – zum Teil dramatische – Situationsbeschreibungen. Was ist der gemeinsame Nenner? Vielleicht, wie wichtig es ist, sich im dunkelsten Moment zu zentrieren, sich auf sich selbst zu besinnen: „Ich, ich, ganz Ich!“

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29 – das abgründige

Hexagramm 29 – das Abgründige zeigt zweimal das Trigramm Kan, das Wasser. In vielen gängigen Deutungen des I Ging wird dieses doppelte Wasser als Sinnbild für drohende Gefahr, Angst oder Untergang gelesen. Demgegenüber plädiere ich an anderer Stelle dafür, den Blick zu weiten und die positiven Potenziale des Zeichens – und auch unserer unbewussten, unkontrollierbaren Anteile – stärker zu berücksichtigen. Denn Kan verweist – ebenso wie unser Unbewusstes – keineswegs ausschließlich auf Bedrohung, reißende Strömung oder gefährliche Abgründe: Es lässt sich ebenso gut als Symbol einer lebensspendenden Tiefe deuten, als Hinweis auf verborgene Ressourcen, intuitive Beweglichkeit und die Fähigkeit, sich Hindernissen kreativ anzupassen.

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30 – das haftende

Nützt es – oder schadet es? Was ist gut für mich? Was will ich überhaupt? Solche Fragen sind nicht so einfach zu beantworten, wie es scheint. Denn ihr Ausgangspunkt ist dieses Ich – aber wer ist dieses Ich eigentlich? Kann ich mich selbst spüren, spüren, was mich ausmacht, auch meine Grenzen wahrnehmen, die mich definieren?

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