08 – zusammenhalten

Fragestellungen

  • Ein Nutzer fragt: „Wo sind meine Grenzen?“ Die Antwort des I Gings lautet 08 – Zusammenhalten.
  • Eine Nutzerin fragt: „Was passiert, wenn ich den Lizenzvertrag jetzt unterschreibe?“
  • Ein Nutzer erhält das Hexagramm 8 -Zusammenhalten auf seine Situation, die von großen physischen und psychischen Schmerzen geprägt ist.
  • Eine Nutzerin stellt dem I Ging folgende Frage: „Wie geht es mir, wenn ich dieses Haus kaufe und dort lebe?“ Den Hintergrund der Frage erläutert sie folgendermaßen: „Am Montag muss ich mich entscheiden, ob ich ein Haus kaufen will oder nicht. Und da das eine sehr weitreichende Entscheidung ist, befürchte ich, falsch zu wählen. Meine aktuelle Wohnsituation ist unangenehm geworden, seit unter mir ein 16-jähriger lebt, der von Freitagabend bis Sonntagabend Party macht. Ein Buch lesen oder meditieren ist schwierig geworden, der Versuch mit den Eltern zu sprechen ist fehlgeschlagen. Ich will nicht streiten, ich möchte einfach nur in Frieden leben.“
  • Ein Nutzer fragt: „Wie verhalte ich mich angesichts des derzeitigen Zeitgeist und meiner Lebenssituation sinnvoll?“

Einige Überlegungen

Worin bin ich verwurzelt, was nährt mich und bestimmt so mein Handeln?
Eine Wurzel, ein stützendes (Glaubens-)System tut zunächst nämlich einmal genau das: es stützt und schützt mich, es definiert mich, es zeichnet einen Weg für mich vor. Möglicherweise bildet es aber zugleich auch eine Barriere zwischen mir und meiner Umwelt: denn in gewisser Weise isoliert es mich, es trennt mich von der Wirklichkeit und schränkt meinen Handlungsspielraum ein.
Das obere Trigramm (Umfeld) verweist auf Ängste, die sowohl begründet als auch unbegründet sein mögen. Wie gehe ich mit ihnen um? Richte ich mein Handeln an ihnen aus, oder, ganz im Gegenteil, ignoriere ich sie einfach und agiere nun übertrieben mutig oder auch waghalsig?
Ängste sind nicht per se unsere „Feinde“ – sie stellen viel mehr einen sehr sinnvollen Schutzmechanismus dar. Manchmal entwickeln sie jedoch eine ungesunde Eigendynamik und wir verlieren unsere Bodenhaftung. Einen interessanten Aspekt, den es in diesem Zusammenhang zu Bedenken gibt, deutet das obere Kernzeichen (äußere Antwort) an: welche Filter beeinflussen unsere Wahrnehmung? Denn das, was wir wahrnehmen ist längst nicht die Realität an sich. Das, was unser Bewusstsein tatsächlich erreicht, ist ein sorgsam gefiltertes Zerrbild. Hat sich z. B. eine – vielleicht irrationale – Angst in uns festgesetzt, werden wir in Zukunft solche Aspekte unserer Umwelt besonders intensiv wahrnehmen, die bedrohlich wirken und eben diese Angst noch weiter verfestigen.
Was ist zu tun? Vielleicht einen Moment aus der Tretmühle aussteigen. Nichts tun, nichts denken, einfach nur entspannen. Dinge tun, die mich nähren, die mir Wohlbefinden und Ruhe schenken. Und dann kritisch und unvoreingenommen auf die Situation blicken: nehme ich wirklich alle Aspekte wahr? Blende ich Aspekte aus, während ich andere überzeichne? Wie würde ein neutraler Beobachter die Situation beschreiben? Ist der Teilbereich, den ich als besonders wichtig wahrnehme tatsächlich so hervorstechend?

Die aktuelle Interpretation finden Sie hier: https://www.no2do.com/hexagramme/888878.htm